
„Die größte Schuld ist nicht das Versagen, sondern die Weigerung, Verantwortung zu übernehmen.“
Timo Ertel
Schuld
Schuld ist eines der stärksten und zugleich lähmendsten Gefühle, die wir kennen. Sie raubt uns Energie, trübt unseren Blick und lässt uns glauben, wir hätten die Kontrolle verloren. Doch was, wenn Schuld in Wahrheit nur ein erlerntes Programm ist – und kein unausweichliches Schicksal?
Kaum ein Gefühl prägt unser Leben so stark wie die Schuld. Sie kann uns antreiben, aber auch gefangen halten – oft, ohne dass wir es bemerken. Wer versteht, wie tief sie in unserem Unterbewusstsein verankert ist, kann beginnen, sich von ihr zu lösen.
Schuld macht ohnmächtig
Dass wir uns hin und wieder schuldig fühlen, ist eine normale menschliche Reaktion. Je nach Prägung, sozialen Regeln und inneren Grundsätzen entscheidet unser Unterbewusstsein darüber, wann und ob wir uns schuldig fühlen müssen oder nicht. Zusätzlich sorgen Schuldgefühle dafür, dass wir uns ohnmächtig fühlen.
Sie beeinflussen unser Verhalten und kontrollieren und dirigieren viele unserer Entscheidungen. Ein verletzendes Wort hier oder eine kleine Lüge da und schon können bei vielen Schuldgefühle ausgelöst werden. Dieses unangenehme Gefühl soll uns zwar vor einem Schaden bewahren, kann aber auch außer Kontrolle geraten und uns fest im Griff haben, sogar wenn es kaum Gründe dafür gibt.
Wenn die Schuld zur Sucht wird
So paradox und verrückt sich das alles auch für dich anhören sollte, sogar die Schuld selbst kann zu einer Sucht werden. Es macht logisch betrachtet keinen Sinn, etwas zu bevorzugen, was wir in Wirklichkeit auf keinen Fall haben möchten. Allerdings finden Verknüpfungen des Unterbewusstseins willkürlich statt. Daher macht es wenig Sinn, nach deren Sinnhaftigkeit zu suchen.
Entsteht eine derartige Sucht, dann werden wir ungewollt unglaubliche Mengen an Energie dafür aufbringen, sogar bis zur Erschöpfung, ohne es überhaupt zu merken. Die Schuldsucht ist meistens so subtil versteckt, dass das Aufspüren und Erkennen zu einer Herausforderung werden kann. Tragischer wird es erst, wenn das Bedienen dieser Sucht ungewollt zu einer Lebensaufgabe wird.
Die Schuld als Programm betrachten
Schuldgefühle, in welcher Form auch immer, sind oft der relevanteste Grund, warum wir uns selbst sabotieren. Obwohl die Auswirkungen einer Schuld sehr verheerend sein können, sind sie streng genommen nichts anderes als erlernte Programme des Unterbewusstseins. Diese Programme können so verändert werden, sodass sie kaum noch eine Auswirkung auf unseren Alltag haben können. Die emotionale Last kann somit aus unserem Leben regelrecht eliminiert werden. Der neue Fokus unseres Tuns kann danach auf das gerichtet werden, was wir wirklich wollen.


Schuldgefühle sind menschlich – doch sie müssen uns nicht kontrollieren. Wer versteht, wie diese inneren Programme entstehen und wie sie unser Verhalten und unsere Entscheidungen beeinflussen, kann einen echten Ausweg finden.
Es ist möglich, die Ursachen der eigenen Schuldgefühle zu erkennen, ihre Wirkung zu verstehen und die Kontrolle über das eigene Handeln zurückzugewinnen. Wer diesen Schritt geht, spürt nicht nur eine spürbare Erleichterung, sondern gewinnt auch neue Energie für das, was wirklich zählt.
